Münster

Wohnungsbau in Münster bricht ein

Wohnungsbau Symbolbild (Foto: Jens-Olaf Walter/CC BY-NC 2.0)

Wohnungsbau Symbolbild (Foto: Jens-Olaf Walter/CC BY-NC 2.0)

Gegen die grassierende Wohnungsnot in der wachsenden Stadt Münster scheint es nur ein Rezept zu geben: bauen, bauen, bauen. Doch der Wohnungsbau hinkt nach wie vor den Vorgaben der Politik hinterher.Und es kam 2018 sogar noch schlimmer.

Für das vergangene Jahr weist die Statistik von IT.NRW für Münster lediglich 1.140 fertiggestellte Wohneinheinheiten aus. Das entspricht gegenüber 2017 einem Rückgang von 26,7 Prozent, teilte das Statistikamt am Mittwoch mit. Seinerzeit waren immerhin noch 1.556 Wohneinheiten fertiggestellt worden. Im vergangenen Jahr hingegen zog sich der Rückgang durch alle erfassten Kategorien, war aber bei Einfamilienhäusern (minus 35 Prozent auf 147 Einheiten) besonders ausgeprägt.

Das Problem: Eigentlich hat sich die Stadt das Ziel gesetzt, jährlich 2000 Wohneinheiten zu schaffen. Das sollte, stellte die Verwaltung 2017 in Aussicht, im letzten Jahr erreicht werden. Letztlich trat genau das Gegenteil ein.

Kurios: Zugleich ist Münster bei der Zahl der Baugenehmigungen in Relation zu den Bewohnern in NRW auf Platz eins. Die Behörden erteilten 2018 Baugenehmigungen für 2.282 Wohnungen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 86 Prozent. Es scheint also Besserung in Sicht – eine Genehmigung bedeutet aber nicht automatisch, dass auch gebaut wird.

Wohnungsbau in ganz NRW rückläufig

Mit der negativen Entwicklung ist Münster in NRW nicht allein. Im Jahr 2018 meldeten Bauherren den nordrhein-westfälischen Bauämtern 46.638 Wohnungen als fertiggestellt. Das waren 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Bezieht man die Zahl der fertiggestellten Wohnungen (ohne Wohnheime) auf die Einwohnerzahl, so ergibt sich für das Jahr 2018 im Landesdurchschnitt eine “Wohnungsbauquote” von 24,5 fertiggestellten Wohnungen je 10.000 Einwohner. Die höchsten Fertigstellungsquoten wiesen die Kreise Euskirchen (51,1), Steinfurt (48,9) und Coesfeld (43,7) auf. Die niedrigsten Quoten ergaben sich für Dortmund (3,6), den Märkischen Kreis (8,8) und Herne (8,9). Münster liegt hier im Mittelfeld.


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