Rathaus

Mehrheit gegen Neubau des Preußenstadions

Die Stadt prüft, ob Preußen Münster künftig Stadionmiete zahlen muss.

Der Neubau des Preußenstadions ist derzeit das Stadtgespräch schlechthin. Doch hat der Verein mit seinen ambitionierten Plänen auch die Mehrheit der Bürger hinter sich? Laut einer Umfrage ist genau das nicht der Fall.

44,5 Prozent der Befragten befürworten die Sanierung des bestehenden Stadions, wie sie auch von der Stadt angestrebt wird und es ursprünglich mit der alten Vereinsführung verabredet war. Die Verwaltung hatte noch in der vergangenen Woche mit der Veröffentlichung der entsprechenden Berichtsvorlage aufhorchen lassen, die eine maximale Kapazität von 20.000 Zuschauern aus immissionerechtlichen und verkehrstechnischen Gründen für realisierbar hält.

Diese Zahl ist eigentlich keine Überraschung, aber bekanntermaßen nach den Vorstellungen des Vereins zu wenig. Die Preußen wünschen sich ein erstligataugliches Stadion mit Platz für bis zu 40.000 Zuschauer (wir berichteten). Das wäre aber nur an einer anderen Stelle in der Stadt oder außerhalb realisierbar. 16,1 Prozent der Umfrageteilnehmer könnten sich mit einem anderen Standort in Münster anfreunden. Die Stadt hat bereits potentielle Alternativen unter die Lupe genommen.

Standort außerhalb der Stadt keine Option
Die ebenfalls diskutierte Option außerhalb Münsters befürworten immerhin noch 10,0 Prozent. Hier geisterte vor allem Greven als Ausweichstandort durch die Medien – ein Modell, das, wie unsere Recherchen ergeben haben, wohl eher unwahrscheinlich ist. Nichts zu tun ist für 12,0 Prozent eine Lösung, 17,3 Prozent halten einen Neubau des Preußenstadions an der Hammer Straße für sinnvoll. In beiden Fällen gilt: äußerst unwahrscheinlich.

53 Prozent der Befragten waren übrigens noch nie im Preußenstadion. Die Forschungsgruppe Bema am Institut für Soziologie der Uni Münster hat die “repräsentative” Erhebung im Auftrag der “WN” durchgeführt und dafür 506 Münsteraner telefonisch befragt.

Anm.: In einer vorherigen Version dieses Artikels hatten wir fälschlichweise geschrieben, dass keine Angaben zur Grundgesamtheit gemacht worden wären. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.