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Lastenrad-Förderung: 200.000 Euro, 202 Räder, 204 Anhänger

Die Lastenrad-Förderung war in der ersten Auflage schnell vergriffen.

Ein Lastenrad steht irgendwo. (Foto: Jan Knöttig/CC BY 2.0/Bildausschnitt geändert)

2019 hat die Stadt zum ersten Mal die Anschaffung von Lastenrädern und Anhängern gefördert. Das Programm war ein voller Erfolg, die Fördermittel bereits nach sechs Wochen vergriffen. Jetzt steht eine Neuauflage zur Diskussion. Doch dafür bedarf es einiger Verbesserungen.

“Die Rückmeldungen der interessierten Bürgerinnen und Bürger waren durchweg positiv”, heißt es in dem Erfahrungsbericht der Verwaltung zur Lastenrad-Förderung. Insgesamt subventionierte die Stadt 202 Räder, von denen 178 über eine elektronische Unterstützung verfügten. Der Kaufpreis betrug durchschnittlich 3.860 Euro, steht in der Berichtsvorlage, die am 11. Dezember in den Rat kommen soll. Außerdem förderte die Stadt die Anschaffung von 204 Lastenanhängern mit einem durschnittlichen Preis in Höhe von 645 Euro.

Das zu Jahresbeginn erstmalig aufgelegte Lastenrad-Förderprogramm sah einen Zuschuss von 30 Prozent des Kaufpreises bei Anschaffung vor. Hier gabt es eine Deckelung von 500 Euro bei konventionell angetriebenen und von 1000 Euro bei Modellen mit elektrischem Hilfsantrieb. 100 Euro gab es für Lasten- oder Kinderanhänger.

Angesichts der positiven Resonanz (wir berichteten) regen die Autoren nun an, die Fördermittel künftig aufzustocken: “So ließe sich der Förderzeitraum ausdehnen und die Anzahl der Antragstellenden erhöhen.” Tatsächlich war der Fördermodus auf Kritik gestoßen, da die Antragsteller zunächst ein Lastenrad kaufen mussten, um dann die Förderung beantragen zu können. Angesichts der mitunter nicht unerheblichen Lieferzeiten gingen Interessenten unfreiwillig das Risiko ein, kein Geld mehr vom Amt zu bekommen.

Lastenrad-Stellplätze kommen noch in 2019

Eine Neuauflage des Lastenrad-Programms scheint derweil wahrscheinlich. CDU-Ratsherr Walter von Göwels erklärte vor zwei Wochen, “frisches Geld” bereitstellen zu wollen: “Unser politischer Wille wird auch bei den anstehenden Haushaltsberatungen für 2020 umgesetzt.”

Fraglich hingegen ist, ob die einfache Bereitstellung von Fördergeldern beim Thema Lastenrad ausreichend ist. In der Berichtsvorlage werden Anpassungen an der Verkehrsinfrastruktur angemahnt. Es sei zudem erforderlich, schon kurzfristig überdachte Abstellmöglichkeiten zu schaffen. Noch im laufenden Jahr will die Stadt erste Flächen an der Schillerstraße, der Bismarckallee, dem Domplatz und an der Frauenstraße ausweisen.

Dabei nimmt die Kommune keine Rücksicht auf den motorisierten Individualverkehr: “Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse im öffentlichen Raum wird dazu ein Teil der heutigen Pkw-Stellplätze entfallen.”


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