Rathaus

Grüne schicken Todeskino gegen Lewe ins Rennen

Die Grünen haben Peter Todeskino am Freitagabend als OB-Kandidaten nominiert. Die Kreisvorsitzenden Stephan Orth (links), Anna Blundell (2. v. l.) sowie die Bundestagsabgeordnete Maria Klein Schmeinck gehörten zu den Gratulanten.

Die Grünen haben Peter Todeskino am Freitagabend als OB-Kandidaten nominiert. Die Kreisvorsitzenden Stephan Orth (links), Anna Blundell (2. v. l.) sowie die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeinck gehörten zu den Gratulanten.

Seit Freitagabend ist es amtlich: Peter Todeskino wird bei der anstehenden Kommunalwahl für die Grünen als Oberbürgermeister-Kandidat antreten. 84 Prozent der Parteimitglieder sprachen sich für ihn als Bewerber aus.

Die interessanteste Frage kam am Ende. Welches Tier würde Peter Todeskino sein wollen, könnte er wählen? Kurze Pause. “Eine Eule”, sagt Todeskino schließlich. Eine sehr bedächtige Antwort, denn kurz zuvor noch erinnerte der OB-Aspirant eher an einen Löwen. Seine Bewerbungsrede auf der Mitgliederversammlung der Grünen im Bennohaus war betont kämpferisch. Seht, so der Subtext, hier ist einer, der Wahlkampf kann.

Direkt zu Beginn machte der 61-Jährige deutlich, wo die Reise hingehen soll: “Unser Ziel muss es sein, die stärkste Fraktion im Rat zu werden und den oder die Oberbürgermeisterin zu stellen.” Die Europawahl habe gezeigt, dass dies möglich sei. Im letzten Jahr waren die Grünen mit 36,6 Prozent in Münster auf Platz eins gelandet.

Die Premiere in der Koalition mit der CDU habe seine Partei aus seiner Sicht “gut gemeistert”. Doch die Zeit der Kompromisse soll ein Ende haben: Bei grünen Themen will Todeskino sich zukünftig nicht ausbremsen lassen, beispielsweise bei der Baumschutzsatzung. Die scheitert bekanntlich nicht an den Grünen. Klima und Umwelt führte er als seine Herzensangelegenheiten an. Konkret: Münsters Innenstadt soll autofrei werden. Verkehr, Wohnen und urbane Lebensqualität nannte er als weitere Schwerpunkte. Soziales will der Jurist dabei nicht aussparen: “Ich will keine Mitbürger zurücklassen, Chancen auf Bildung und Teilhabe ermöglichen.”

Todeskino fährt die Krallen aus

Schließlich bekam auch Amtsinhaber Markus Lewe, der erwartungsgemäß nochmal antritt, sein Fett weg – ohne dass sein Name fiel. “Ich werde kein überregionales Amt annehmen, das keinen Bezug zu Münster hat”, sagte der Kandidat in Hinblick auf den Amtsinhaber, der zwischenzeitlich Präsident des Deutschen Städtetages war.

Weniger Show, mehr Sacharbeit – so ließen sich die Spitzen des WBI-Geschäftsführers deuten. Kostprobe? “Ich möchte die Stadt noch umsetzungsorietnierter leiten, Fensterreden helfen da nicht.” Todeskino betonte an dieser Stelle mehrfach seine Verwaltungserfahrung, die er als persönlicher Referent des damaligen Grünen Stadtbaurats Gerd Joksch und später in verschiedenen Positionen in Kiel gesammelt hatte.

“Wir haben noch viel zu tun”, betonte Todeskino. Tatsächlich wird der Kandidat nun die Reihen hinter sich schließen müssen. Er machte mehrfach deutlich, dass er sich als Teamplayer sieht: “Das ist keine Solonummer.” Der ausdrückliche Dank an die Ratsfraktion unter Führung von Otto Reiners – der zu den ersten Gratulanten zählte, ursprünglich dem Vernehmen nach aber eigene Ambitionen hegte – war ein erster Schritt in diese Richtung. Das klang dann doch mehr nach Eule. Aber auch die hat Krallen.


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Ein Kommentar

  1. Bislang auf der Liste: Drei alte weisse Männer, brave Parteisoldaten obendrein. Das muss noch was kommen, Münster!!

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