Redaktionsblog

Westfälische Nachrichten fusionieren mit Bielefelder Westfalen-Blatt

Symbolbild Lokaljournalismus: ein Stapel Zeitungen. Berichterstattung Missbrauchsvorwürfe in Münster.

Symbolbild: ein Stapel Zeitungen

Paukenschlag in der westfälischen Medienlandschaft: Das Verlagshaus Aschendorff (u. a. Westfälische Nachrichten) und die Unternehmensgruppe Westfalen-Blatt mit Sitz in Bielefeld werden ihre Medienaktivitäten in einer gemeinsamen Holding bündeln.

“In der neuen Holding sind zukünftig das Tageszeitungs-, Anzeigenblatt-, Druckerei-, Rundfunk- und Reisebürogeschäft beider Unternehmen gebündelt”, teilte das Westfalen-Blatt am Freitag in eigener Sache auf seiner Webseite mit. Die neue Dachgesellschaft soll den Namen Westfälische Medien Holdiung AG tragen. Durch die Transaktion werde sich nichts an den Strukturen der Unternehmen ändern, hieß es weiter. Das Bundeskartellamt muss dem Geschäft noch zustimmen.

Das Verlagshaus Aschendorff mit seinem Flaggschiff Westfälische Nachrichten ist bereits seit 2011 indirekt über die C. W. Busse Holding am Westfalen-Blatt beteiligt. An der neuen Gesellschaft werde das Unternehmen 76,5 Prozent der Anteile halten, sagte WN-Chefredakteur Norbert Tiemann am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. “Das ist eine reine Finanzbeteiligung mit punktueller Zusammenarbeit auch im redaktionellen Bereich.”

Kritik von Gewerkschaft

“Wir machen uns Sorgen um den dauerhaften Erhalt der Arbeitsplätze und die Tariftreue in Westfalen”, erklärte Frank Stach, NRW-Landesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, am Freitag in einer Pressemitteilung. De facto sei die Gründung einer gemeinsamen Medienholding die endgültige Übernahme des Westfalen-Blattes: “Wir appellieren dringend an Aschendorff und deren Inhaber-Familie Hüffer, nicht die Billigpraxis aus Münster ohne tarifliche Bezahlung und Arbeitsschutz für Bielefeld zu übernehmen.”

Das Westfalen-Blatt an seinem Hauptsitz in Bielefeld sowie darüber hinaus in den Kreisen Gütersloh, Paderborn und Höxter. Die verkaufte Auflage betrug im dritten Quartal 2018 laut IVW knapp 106.000 Exemplare und liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie die Westfälische Nachrichten (inkl. Münstersche Zeitung).  Größer Wettbewerber ist die ebenfalls in Bielefeld ansässige Neue Westfälische. Die inhaltliche Ausrichtung ist konservativ.


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Ein Kommentar

  1. Hier findet wieder eine weitere Monopolisierung der Medien statt. Die Westfälischen Nachrichten haben bereits mit der Münsterschen Zeitung fusioniert und jetzt soll ein weiteres Blatt hinzu kommen. Münster braucht eine wirklich unabhängige und fortschrittliche Tageszeitung!

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