Münster

Münster: Deutsche Umwelthilfe fordert Verbot von Silvester-Feuerwerk

Die Deutsche Umwelthilfe hat ein Verbot des Silvester-Feuerwerks in Münster beantragt. (Foto: Roven Images/Unsplash)

Symbolbild: Feuerwerk am Himmel (Foto: Roven Images/Unsplash)

Gehört das Silvester-Feuerwerk in Münster bald der Vergangenheit an? Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach eigenen Angaben einen Antrag bei der Stadt gestellt, der ein Verbot der Böllerei zum Jahreswechsel fordert. Ihr Ansinnen begründen die Umweltschützer mit der gesundheitlichen Belastung durch das Feuerwerk. 

“Wir wünschen uns weiterhin freudige Feste zum Jahreswechsel – aber ohne verpestete Luft, brennende Häuser, verletzte Menschen und verängstigte Tiere durch archaische Schwarzpulver-Böllerei”, erlärte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch laut Pressemitteilung vom Mittwoch. Deswegen hat die Organisation jetzt formale Anträge auf ein Böller-Verbot in 67 Städten eingereicht. Darunter befindet sich auch Münster. Bereits im Juli hatte die DUH entsprechende Anträge in weiteren 31 Städten eingereicht.

Allen Kommunen ist nach Angaben der Organisation eins gemein: Die innerstädtische Luft seit mit “gesundheitsschädlichen” Partikelkonzentrationen von mindestens 20 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter im Jahresmittel belastet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, diesen Wert zum Schutz der Gesundheit nicht zu überschreiten. Münster kommt laut DUH auf ein Jahresmittel von 24 Mikrogramm. Der in Deutschland zulässige Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm.

Zudem legte die DUH ein Rechtsgutachten vor, demzufolge es Kommunen nach eigenen Angaben juristisch möglich sei, solche Verbote für private Feuerwerke auszusprechen. Öffentlich organisierte Veranstaltungen sollen weiterhin möglich sein. Die Umweltschützer forderten Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu einer Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes und zu Änderungen in der ersten Sprengstoffverordnung auf. Damit sollen solche Verbote künftig einfacher verhängt werden könnten. Landshut, Berlin und München haben ähnliche Maßnahmen bereits ergriffen.

Hohe Feinstaubbelastung an Silvester

Der Verband der Pyrotechnischen Industrie (VPI) erklärte in einer Stellungnahme, “dass die Argumente (der DUB/Anm. d. Verf.) aufgrund der hier geltenden Rechtslage keinen Bestand haben.” Diese lasse Verbote in den Innenstädten nur für Knallkörper wie Böller zu, zitierte die Vereinigung ein eigenes Gutachten.

Die Pressestelle der Stadt ließ eine Bitte um Stellungnahme am Mittwochmittag zunächst unbeantwortet.

Die DUH, auch bekannt wegen der Klagen im Zusammenhang mit den Diesel-Fahrverboten, fordert bereits seit einigen Jahren ein Verbot der Silvester-Feuerwerke. Das Hauptargument ist dabei die unbestrittene Gesundheitsgefährdung. Zum Jahreswechsel werden nach Angaben des Bundesumweltamtes rund 4.500 Tonnen Feinstaub (PM10) freigesetzt. Dies entspreche rund 15,5 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.

Anm.: Die DUH möchte in den jeweiligen Kommunen nur private Feuerwerke verbieten lassen. Diese Unterscheidung wurde in einer voherigen Textversion nicht gemacht. Wir haben eine Korrektur vorgenommen.


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Ein Kommentar

  1. sehr gut!!!!
    ich verzichte gerne auf diese Umweltsauerei!

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