Rathaus

Kommunalwahl: Aktive Liste tritt doch nicht an

Der Auto: Rüdiger Sagel ist ein politisches Urgeistein in Münster. Lange Jahre saß er erst für die Grünen, dann für die Linkspartei erst im Landtag, dann im Stadtrat. Seine aktive politische Karriere hat er mit Ablauf der Legislaturperiode beendet.

Rüdiger Sagel und die Aktive Liste Münster treten nicht bei der Kommunalwahl an.

Es hatte sich in den letzten Wochen bereits angedeutet, doch jetzt ist es definitiv: Die Aktive Liste Münster wird nicht bei der Kommunalwahl im September antreten. Ob das Projekt schon wieder Geschichte ist, ließen die Verantwortlichen offen.

“Wir sind relativ traurig über die Situation”, erklärte Udo Reiter beim Pressegespräch am Freitag. Als Grund für den Rückzug führte er die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie an: “Das, was wir uns unter Wahlkampf vorgestellt hätten, mit vielen direkten Publikumskontakten, ist so nicht machbar.” Dies sei den Machern der Aktiven Liste spätens einem Monat nach Einführung der Corona-Beschränkungen klar geworden.

Die formellen Anforderungen, gab er sich zuversichtlich, hätte man schon erfüllen können. So müssen Unterschriften für die einzelnen Kandidaten in jedem der 33 Wahlbezirke und die Ratsliste insgesamt gesammelt werden. Nicht zuletzt benötigen die Parteien ausreichend Mistreiter, die bereit sind, bei der Wahl anzutreten.

Daraus wird nun nichts. Großes hatten sie vor, viele Aktionen im Wahlkampf und nicht zuletzt den Wunsch, Politik im Rat zu gestalten – möglichst in Fraktionsstärke. “Das wäre möglich gewesen”, meint Reiter, der lange Jahre für die SPD im Stadparlament saß. Mit Themen wie der autofreien Innenstadt, bezahlbarem Wohnen und einem neuen Stadtteil wollten sie die Wahlberechtigten von sich überzeugen.

Aktive Liste nocht nicht am Ende?

Doch nicht nur das: “Wir wollten eine Mehrheit jenseits der CDU mit organisieren”, machte Ratsherr Rüdiger Sagel klar. Der Wille zum Gestalten sei dagewesen. Er war erst im letzten Jahr aus der Linkspartei ausgetreten, nachdem es hier zu Zerwürfnissen gekommen war. Erst im Januar trat er dann mit der neuen Wählervereinigung auf den Plan.

Wie es nun weitergeht? Das Duo lässt sich alle Optionen offen. Man wolle noch entscheiden, ob und wie es weitergeht. Sagel, der auf mehr als 25 Jahre als gewählter Mandatsträger zurückblickt, denkt – so hat man das Gefühl – noch nicht wirklich ans Aufhören: “Ich bin der Meinung, dass sowas wie die Aktive Liste hier fehlt.”


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