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Hafencenter: Stadt erteilt Baugenehmigung, Gegner prüfen rechtliche Schritte

Auf diesem Grundstück am Hansaring soll das Hafencenter gebaut werden.

Der Spatenstich für das Hafencenter rückt näher: Die Stadt Münster hat kürzlich die Baugenehmigung für das umstrittene Projekt erteilt. Dessen Gegner prüfen nun rechtliche Schritte.

Es ist eines der umstrittensten Bauprojekte der Stadt: das geplante Hafencenter am Hansaring. Mit der jetzt erteilten Baugenehmigung könnte das Handelsunternehmen Stroetmann schon kurzfristig mit den Arbeiten beginnen. Die Stadt hat den Wiedertäufern entsprechende Informationen auf Anfrage bestätigt. Stroetmann selbst verweigerte eine Stellungnahme. Das Handelsunternehmen will am Hansaring einen Supermarkt sowie weitere Einzelhandels-, Büro- und Wohnflächen errichten. Im ersten Quartal 2019, so ist der Website der Architekten zu entnehmen, soll die Eröffnung erfolgen.

Fraglich ist allerdings, inwiefern dieser Zeitpunkt realistisch ist. Trotz der erteilten Baugenehmigung ist das Projekt nämlich noch nicht in trockenen Tüchern. Das Hafencenter ist im Hansaviertel auf massiven und offenbar in dieser Form nicht erwarteten Widerstand gestoßen. Die Projektgegner prüfen derzeit weitere Schritte, um den Baubeginn zu verhindern, wie deren Sprecher Rainer Bode erklärte. Welche Schritte dies sein könnten, wollte er nicht spezifizieren. Eine Klage gegen die nun vorliegende Baugenehmigung beispielsweise hätte aufschiebende Wirkung – sprich: Vor einer gerichtlichen Entscheidung in der Sache dürfte Stroetmann nicht bauen.


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Darüber hinaus befindet sich die Klage gegen den Bebauungsplan, den der Stadtrat im Dezember 2015 beschlossen hat, in der Prüfung durch das Oberverwaltungsgericht. Ende Februar erst haben die Gegner eine 110 Seiten starke Begründung vorgelegt. Wann das Normenkontrollverfahren abgeschlossen wird, ist indes vollkommen offen.

Die Gegner des Projekts argumentieren vor allem mit Emissionsschutz und der ihrer Ansicht nach mangelhaften Verkehrsplanung. Nach bisherigem Stand müsste ein Großteil des Verkehrs über den ohnehin stark befahrenen Hansaring abgewickelt werden. Ein Abfluss über die Schillerstraße ist nicht möglich, da die Theodor-Schweiwe-Straße derzeit nicht für den Durchgangsverkehr geöffnet ist.

Stroetmann plant auf dem ehemaligen Gelände der Holzgroßhandlung Wehmeyer und der alten Post auf rund 22.000 Quadratmetern  Flächen für Einzelhandel, Dienstleistungen, Büros und Wohnungen. Herzstück soll ein E-Center mit ca. 3.000 Quadratmetern Verkaufsfläche werden.