Münster

Schulen in Münster: Hier ist der Lehrermangel am größten

Symbolbild Lehrermangel (Foto: Feliphe Schiarolli/Unsplash)

Symbolbild Lehrermangel (Foto: Feliphe Schiarolli/Unsplash)

Krankheit, Fortbildung, Klassenfahrt: Ist die Lehrkraft verhindert, fällt der Unterricht aus. Das gilt für den Großteil der Schulen in Nordrhein-Westfalen. Sie verfügen im Regelfall über zu wenig Personal, um den Ausfall von Schulstunden zu vermeiden. Und es ist zu erwarten, dass sich der Lehrermangel verschlimmern wird. Wir beleuchten in Zusammenarbeit mit Correctiv.Lokal die Situation an den einzelnen Schulen in Münster.   

Wenn Eltern eine Schule für ihre Kinder aussuchen, sollten dort selbstredend ausreichend Lehrer beschäftigt sein. Doch das ist nicht an allen Schulen der Fall. Den Behörden fällt es zunehmend schwer, genügend Lehrkräfte zu verpflichten, während der oft prognostizierte Rückgang der Schülerzahlen bislang ausbleibt. An dieser Stelle arbeiten die Landesschulämter mit Planzahlen.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die Lehrerversorgung von den Grundschulen bis zu den Gymnasien schon heute auf einem Niveau bewegt, das zu niedrig ist, um zuverlässig Unterrichtsausfälle zu vermeiden. Mit dem anstehenden Ruhestand der geburtenstarken Baby-Boomer-Jahrgänge dürfte sich die Situation verschärfen.

Konkret: Fast 54 Prozent aller allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen weisen einen Lehrerversorgungsgrad von unter 100 Prozent auf. Sie erreichen also nicht einmal den Grundversorgungswert, der nötig wäre, um wenigstens theoretisch bei voller Personalstärke ohne Überstunden alle Unterrichtsstunden stattfinden zu lassen.

In den Haupt-, Real-, Grund- und Förderschulen gibt es in Nordrhein-Westfalen bei der Lehrerversorgung die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen. Unter den Grund- und Förderschulen gibt es besonders viele (36,8 bzw. 38 Prozent) mit einer bedenklich niedrigen Versorgungsquote von unter 95 Prozent. Bei den Gymnasien sind es gerade einmal 6,2 Prozent. Zwischen Großstädten, kleineren Städten und der ländlichen Fläche gibt es dabei kein relevantes Gefälle.

Lehrermangel in Grundschulen am größten

Schon bei kurzen Ausfällen, etwa wegen Fortbildungen, Krankheiten, Schwangerschaften oder Eltern- und Familienpflegezeiten, kann der Unterricht nicht mehr vollständig stattfinden. Deswegen fordern verschiedene Elternvertretungen und Gewerkschaften einen Versorgungsgrad von wenigstens 105 Prozent. Das ist in Münster beispielsweise bei einem Großteil der Gymnasien, Real- und Hauptschulen der Fall. Bei den Grundschulen ist stellenweise ein deutlicher Lehrermangel zu sehen.

Über die Suchmaske könnt ihr recherchieren, wie hoch der Versorgunsggrad in den jeweiligen Schulformen in Münster ist. Es handelt sich um die offiziellen Schuldaten des Bildungsministeriums für das Jahr 2018/19.

 


 

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