Münster

Preußen Münster leidet unter Corona

Preußen Münster

Keine Zuschauer, einbrechende Umsätze: Preußen Münster leidet wie viele andere Fußballklubs unter der anhaltenden Corona-Pandemie. Die Stadionmiete muss der Klub vorerst nicht bezahlen. 

In den vergangenen Wochen wartete Preußen Münster gleich mehrfach mit positiven Nachrichten auf. Der aktuelle Sponsor Fiege verlängerte sein Engagement um ein weiteres Jahr, künftig können wieder Spiele vor Zuschauern stattfinden und der Klub steht in der Hauptrunde des DFB-Pokals. In allen Fällen winken (zusätzliche) Einnahmen, die die Preußen dringend benötigen.

Die derzeitige Lage ist nämlich angespannt. “So wie viele andere Vereine, Unternehmen und Institutionen kämpft auch der SC Preußen Münster mit den finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie”, erklärte die Pressestelle auf Anfrage. Aufsichtsratschef Frank Westermann äußerte sich in der “Münsterschen Zeitung” bereits im Februar drastischer: Es gehe “ums wirtschaftliche Überleben”, die Mindereinnahmen bewegten sich im siebenstelligen Bereich.

Die Zuschauer fehlen

Vor allem die fehlenden Zuschauereinnahmen – die in Drittligazeiten rund ein Drittel der Erlöse ausgemacht haben – und Hospitality-Erlöse bereiten dem SCP Bauchschmerzen.

Aber nicht nur das: “Unsere Sponsoren blieben natürlich angesichts der ungewissen Pandemielage und eigener Corona-bedingter Einschränkungen zurückhaltend, auch teilweise Rückforderungen für nicht erbrachte Leistungen durch den SC Preußen stehen im Raum.” Dennoch sei die Solidarität aus der Sponsorenschaft “bemerkenswert”.

Den geringeren Einnahmen stehen “hohe Aufwendungen für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes” gegenüber – von den Gehältern bis zur Platzpflege.

Preußen Münster beantragte Stundung

Deswegen setzen die Preußen auf der Ausgabenseite an: “Um nicht in eine weitere finanzielle Schieflage zu geraten, wurde die Stundung der Stadionmiete beantragt.” Die jährlich fälligen 439.271 Euro muss die KGaA “monatlich über die Dauer der coronabedingten Einschränkungen” vorerst nicht entrichten, hieß es bei der Stadt. Weiter: “Die Pacht ist zinslos gestundet worden – wie in allen vergleichbaren Fällen, in denen städtische Immobilien coronabedingt nicht zu ihrem eigentlichen Zweck genutzt werden können.”

Der Rat wurde über die Stundung lediglich in Kenntnis gesetzt, da es sich um “laufendes Geschäft” handele. Zu den Modalitäten der Rückzahlung wollte die Stadt keine Angaben machen. Die “Münstersche Zeitung” meldete am Dienstag unter Berufung auf eine nichtöffentliche Verwaltungsvorlage, dass die gestundeten Forderungen in einen Kredit umgewandelt werden sollen.

Die Zahlung der Stadionmiete wurde im Zuge der Ausgliederung des Spielbetriebs in eine Kapitalgesellschaft aus EU-beifilferechtlichen Gründen erforderlich. Zugleich erhält der SCP seit 2019 eine Beihilfe zum Betrieb des Preußenstadions in Höhe von 916.020 Euro.

Zahlen kommen bei der Mitgliederversammlung auf den Tisch

Preußen Münster selbst hat derweil den Rotstift angesetzt. Neben der Inanspruchnahme von staatlichen Unterstützungen und Überbrückungshilfen akquirierte der SCP über verschiedenen Unterstützungsaktionen “beachtliche Summen”. “Der Verzicht von einem Großteil unserer Sponsoren und Dauerkarteninhaber auf Rückzahlungen war ebenfalls beeindruckend.” Nicht zuletzt halfen Kurzarbeitsregelungen und der freiwillige Verzicht der Spieler und Geschäftsstellenmitarbeiter den Kostendruck zu senken.

“Ohne diese verschiedenen Maßnahmen wäre der SC Preußen Münster ganz sicher in eine existenzielle Notlage geraten”, hieß es weiter. Auf der Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag will der SCP über die aktuelle Situation informieren.


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