Münster

Mieten: Münster “nur” Durchschnitt – die Statistik ist schuld

Symbolbild Mieten in Münster (Foto: murdelta/CC BY 2.0)

Die Bestandsmieten in Deutschland steigen weiter an: So haben die ortüblichen Vergleichsmieten 2017 im Durchschnitt um 2,1 Prozent zugelegt. Münster liegt dabei genau in der bundesdeutschen Mitte, wie aus dem aktuellen F+B-Mietspiegelindex 2017 hervorgeht.

Hier werden nämlich durchschnittlich 6,72 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter fällig – im Bestand, wohlgemerkt. Damit liegt Münster auf Platz 70 und im deutschlandweiten Vergleich genau in der Mitte. Was sich zunächst wenig plausibel anhört, hat womöglich einen einfachen Grund: “Das dynamische Wachstum der Marktmieten bei der Neuvermietung wirkt sich sukzessive auf das Niveau der in den Mietspiegeln dokumentierten Bestandsmieten aus”, schreibt das Beratungsunternehmen in der am Montag veröffentlichten Erhebung. Einfach gesagt: Die teils horrenden Preise bei Neuvermietungen spiegeln sich nur mit Verzögerung auch in den Bestandsmieten wieder.

“Ein attraktives Arbeitsplatzangebot zieht weitere Wohnungsnachfrager an, der Wohnungsmarkt wird enger und das insgesamt steigende Mietniveau wirkt sich sukzessive auch im Bestand aufgrund von Mieterhöhungen im Rahmen bestehender Verträge und höhere Neuvermietungsmieten aus“, erklärt Bernd Leutner, Geschäftsführer von F+B. Diese Entwicklung ist derzeit durchaus auch in Münster zu sehen. Angesichts der anzunehmenden Spannbreite der Mieten sind Durchschnittswerte nur bedingt aussagekräftig, andere Erhebungen kommen zu deutlich höheren Werten.

Teurer Süden, günstiger Osten
Die höchsten Bestandsmieten werden derzeit in München gezahlt, wo durchschnittlich 10,22 Euro pro Quadratmeter fällig werden. Dieser Wert liegt 52 Prozent über dem Durschnitt. Dahinter folgen Stuttgart auf Platz zwei sowie weitere Münchner und Stuttgarter Umlandgemeinden. Es folgen auf Rang 10 Köln, Hamburg (14), Düsseldorf (16) und Frankfurt/Main (19). In der Mainmetropole müssen Mieter in bestehenden Mietverhältnissen durchschnittlich 8,07 Euro, also 20 Prozent mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen.

Im Osten der Republik werden vergleichsweise moderate Bestandsmieten verlangt, wenn auch Städte wie Jena, Rostock und Erfurt rasant aufholen. Hier werden 6,50 bis 6,30 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Die übrigen Großstädte in den Neuen Ländern rangieren überwiegend darunter. So zahlt man zum Beispiel in Potsdam im Schnitt 6,17 Euro pro Quadratmeter. In Schwerin und Dresden liegt die Durchschnittsmiete bei 5,81 bzw. 5,81 Euro für den Quadratmeter.

Diese Daten spiegeln das Niveau und die Entwicklung der Mieten im Bestand wider, also der Wohnkosten, die Deutschlands Mieter im Durchschnitt derzeit zahlen müssen. Analysiert werden die Nettokaltmieten von typischen Normalwohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und Lage, in Gemeinden mit mindestens 20.000 Einwohnern und veröffentlichten Mietspiegeln. Für den F+B-Mietspiegelindex 2017 wurden die derzeit gezahlten Mieten für insgesamt 347 Städte und Gemeinden ausgewertet.