Münster

Immer mehr Betretungsverbote – auch für Preußen-Fans

Symbolbild: Polizisten in Einsatzmontur (Foto: Montecruz Foto/CC BY-SA 2.0)

Stadionverbote waren gestern: Die Behörden in NRW und in Münster sprechen vermehrt Betretungsverbote gegen Fußballfans aus. Mit dieser Maßnahme werden unter Strafandrohung gleich ganze Stadtgebiete zur No-Go-Area. Auch die Anhänger von Preußen Münster sind betroffen.

Nach einer Recherche des “ARD Radio” setzen die Behörden vermehrt auf das umstrittene Instrument. Wurde ein solches Verbot 2014/2015 noch in 2.792 Fällen (NRW: 1.647) ausgesprochen, waren es eine Saison später bereits 3.975 (NRW: 581; hier liegen nur Daten zur Hinrunde vor).

Kritiker monieren, dass bei den Verboten einheitliche Standards fehlen, denn im Regelfall sprechen die Kommunen bzw. Landkreise diese Sanktionen aus. So kommt es, dass das Instrument auffallend häufig in NRW genutzt wird, aber nicht im Osten, wo die Fanszene als problematisch gilt.

In der Saison 2015/2016 erhielten mindestens 46 Anhänger des SC Preußen Münster solche Bereichsbetretungsverbote. Diese wurden in insgesamt 312 Fällen ausgesprochen. In der Regel haben sie nur für einen sehr eingegrenzten Zeitraum Gültigkeit. So ist es möglich, dass ein solches Verhältnis von Betroffenen zu Verboten entsteht.

Spitzenreiter Hannover
Die eingangs genannten Zahlen beziehen sich dabei nur auf die Fans der Preußen. In Münster selbst haben die Behörden 297 Betretungsverbote ausgesprochen. Davon richteten sich 264 gegen die Heimfans, 28 gegen die Fans des Vfl Osnabrück und fünf gegen die von Hansa Rostock. Eine höhere Anzahl an Betretungsverboten hat nur Köln vorzuweisen.

In der Hinrunde der letzten Saison – und bislang liegen in NRW nur hierfür Daten vor – wurden 133 Verbote ausgesprochen, davon 97 gegen Preußen-Fans. Insgesamt waren 90 Personen betroffen. In Hannover hingegen griffen die Behörden richtig durch: Hier hagelte es knapp 1.800 Verbote.