Münster

NRW-Platz zwei: Immer mehr Single-Haushalte in Münster

Ein Mann beim Einkaufen. (Symbolbild/Quelle: U.S. Department of Agriculture)

Ein Mann beim Einkaufen. (Symbolbild/Quelle: U.S. Department of Agriculture)

In Münster leben immer mehr Menschen allein: Der Anteil der Single-Haushalte ist 2015 auf 28,8 Prozent gestiegen. 86.000 Menschen leben demnach allein in ihren vier Wänden. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,2 Prozent gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2005, wie IT NRW als Statistikstelle des Landes am Donnerstag mitteilte. Damit liegt Münster im NRW-Vergleich auf Platz zwei nach Bochum.

Dass der hohe Anteil der Alleinlebenden mit der studentischen Prägung der Universitätsstadt Münster zu tun hat, liegt auf der Hand. In der Alterskohorte zwischen 18 und 35 Jahren liegt der entsprechende Wert gar bei 39,3 Prozent (32.000). Während dieser Wert insgesamt nur leicht um einen Prozentpunkt zulegte, sind inzwischen wesentlich mehr Frauen als alleinlebend ausgewiesen (17.000/plus 4,3 Prozent). Der deutlichste Zuwacvhs war bei der Altersgruppe zwischen 35 und unter 65 zu verzeichnen: Deren Anzahl stieg um 9,3 Prozent auf 34.000 bei einer annähernd geschlechterparitätischen Verteilung.

Bei der Quote der Single-Haushalte kam im NRW-Vergleich nur Bochum mit einem Anteil von 29,5 Prozent (106.000) auf einen höheren Wert. Innerhalb der letzten zehn Jahre hatte die ebenfalls studentisch geprägt Großstadt einen deutlichen Zuwachs von 8,8 Prozent erzielt.

Alleinlebende eher armutsgefährdet
In Nordrhein-Westfalen insgesamt ist die Zahl der Alleinlebenden innerhalb von zehn Jahren um eine halbe Millionen gestiegen. Im Jahr 2015 lebte jede fünfte Person (19,6 Prozent) allein. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil noch bei 16,4 Prozent gelegen. Auch hier gab es wie in Münster die vergleichsweise stärksten Zuwächse bei den 35 bis 64-Jährigen: Deren Anteil stieg von 14,8 Prozent auf 19,0 Prozent. Der Anteil alleinlebender Männer in diesem Alter stieg überdurchschnittlich von 16,6 Prozent auf 21,7 Prozent.

Alleinlebende zwischen 35 und 64 Jahren waren seltener erwerbstätig, öfter auf staatliche Transferleistungen angewiesen und stärker durch Armut bedroht als Männer und Frauen in Mehrpersonenhaushalten. Rund jede(r) vierte Alleinlebende mittleren Alters musste mit einem Einkommen unterhalb der Schwelle zur Armutsgefährdung auskommen.