Münster

Immobilien in Lütkenbeck: Bima pocht auf Eigenbedarf

Aktivisten besetzten dieses Haus der Bima am Köhlweg im Mai 2017.

Im Mai 2017 besetzten Aktivisten leerstehende Häuser der Bima am Köhlweg in Lütkenbeck. (Foto: Archiv)

Knapp und deswegen teuer: Wohnraum in Münster ist besonders für Studierende und Geringverdiener nur schwer zu bekommen. Zugleich verfügt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Lütkenbeck über einen umfangreichen Bestand. Die städtische Wohn+Stadtbau hat wegen eines möglichen Erwerbs der Häuser angefragt, doch die Bima sperrt sich.

Nicht erst seit dem mühseligen Kauf der Oxford- und der York-Kaserne wissen Münsters Lokalpolitiker: Die Bima ist ein zäher Verhandlungspartner. Das zeigt sich auch bei den Britenhäusern in Lütkenbeck. 90 Reihen- und sechs Mehrfamilienhäuser am Tormin- und am Köhlweg befinden sich im Besitz der Bonner Behörde. Die Stadt würde sie gern erwerben, doch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wohn+Stadtbau blitzte kürzlich bei der Bima ab. Die Schwarz-Grüne Koalition hatte im Juli einen entsprechenden Antrag in den Rat eingebracht.

Auf Anfrage erklärte die Bima Eigenbedarf für einen Teil der Immobilien: “Von den Reihenhäusern sind 27 an die Bundeszollverwaltung vermietet, um dort Auszubildende unterzubringen. Das heißt, dort liegt sogenannter Bundesbedarf vor.” 54 Häuser sind an das Studierendenwerk vermietet, das sie wiederum als studentischen Wohnraum zur Verfügung stellt. Die Mietverträge belaufen sich auf maximal ein Jahr, teilweise mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten.

Bima klärt noch den Bedarf

Wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird, weiß die Bima offensichtlich selbst nicht. “Ob und wann ein Verkauf weiterer Reihenhäuser in Betracht kommt, hängt von der weiteren Bedarfssituation ab”, hieß es aus Bonn. “Der künftige Bedarf des Bundes für diese Liegenschaft befindet sich derzeit in Klärung.” Immerhin: Die Mehrfamilienhäuser mit den 35 Wohneinheiten, derzeit an Privatpersonen vermietet, sollen nicht veräußert werden.

Das Gebahren der Behörde sorgt im Rat angesichts der grassierenden Wohnungsnot für Unverständnis. “Die Bima muss sich da endlich bewegen”, sagt Grünen-Ratsherr Carsten Peters. “Das kann nicht richtig sein, weil der preiswerte Wohnraum dringend benötigt wird.”


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