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Stadt plant Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte

Flüchtlingsunterkünfte in Containerbauten, wie hier am inzwischen aufgegebenen Standort Nordkirchenweg, sind nur als Provisorium gedacht. (Foto: Archiv)

Nachdem der große Zustrom von Geflüchteten abgeebbt ist, möchte die Stadt einen Teil der provisorischen Flüchtlingsunterkünfte durch feste Neubauten ersetzen. Hierfür ist der Bau von sechs Einrichtungen über das Stadtgebiet verteilt vorgesehen. Zunächst steht aber ein Mediationsprozess an.

Die Verwaltung hat für den Bau der sechs Flüchtlingsunterkünfte bereits potentielle Standorte ausgemacht, wie aus der entsprechenden Vorlage für den Stadtrat hervorgeht. Konkret handelt es sich dabei um die Standorte York Kaserne, Albachten (Hohe Geist), Handorf (Kirschgarten/Heriburgstraße), Sentrup (Muckermannweg/Von-Esmarch-Straße), Mauritz (Maikottenweg) und Tilbecker Straße (Roxel). In allen Fällen wird ein Baubeginn nicht vor 2020 bzw. 2022 in Aussicht gestellt.

An den bereits bekannten Stellen in Amelsbüren (Deermannstraße), Mecklenbeck (Dingbängerweg) und Hiltrup (Marie-Curie-Straße) ist ein kurzfristiger Baubeginn avisiert. Zusammen mit drei weiteren, bereits in Bau befindlichen Einrichtungen, soll eine Kapazität von 600 Plätzen geschaffen werden. Die Flüchtlingsunterkünfte sind auf 20 bis 30 Jahre angelegt und sollen im Anschluss in regulären Wohnraum umgewandelt werden können.

Bei den ins Auge gefassten Standorten geht es explizit nicht um eine Erweiterung der Unterbringungskapazitäten. Zur Aufnahme der geflüchteten Menschen habe man in den Jahren 2014 bis 2016 sehr kurzfristig eine Vielzahl “temporärer” Einrichtungen geschaffen – der Verwaltung blieb seinerzeit angesichts des starken Zustroms schlicht keine andere Wahl.

Standorte sollen in Workshop geprüft werden
Die zumeist als Provisorien konzipierten Einrichtungen, häufig Container oder aus Holzbaurahmen gebaute Häuser, stehen entweder nicht dauerhaft zur Verfügung oder genügen den Anforderungen an einer längerfristige Unterbringung nicht. Das gilt auch für die lokale Verteilung, die gleichmäßiger auf das Stadtgebiet mit Anschluss an die bestehende Wohnbebauung erfolgen soll.   

Derzeit sind rund ein Viertel der aktuell 3.220 Plätze in dauerhaften Einrichtungen. Die Stadt rechnet mittel- bis langfristig mit einer notwendigen Kapazität von 1.765 Plätzen. Die Vorlage soll am 13.12. in den Rat eingebracht werden. Sie beschäftigt sich zunächst mit ein mMediationsverfahren. In dessen Rahmen soll ein mehrtägiger Abschlussworkshop mit Vertretern aus Politik, Wohlfahrtspflege und anderen Stakeholdern durchgeführt werden. Am Ende soll eine Vorlage zur Beschlussfassung über die geplanten Standorte stehen.