Stadtgeschichte(n)

Grüne Josefine Paul nutzt Bulli Gertrude für “seltene Urlaubsfahrten”

Josefine Paul hat einen Zweitwagen: den Bulli Gertrude.

Josefine Paul (Grüne) fährt lieber Bahn als Bulli. (Bild: Josefine Paul/Grüne)

Am Wochenende ließ Josefine Paul aufhorchen: In den “WN” erzählte die Grünen-Landtagsabgeordnete freimütig, dass sich neben einem Ford-Kleinwagen noch ein umgebauter Postbulli namens Gertrude in ihrem Besitz befindet. Eine Grüne mit einem Uralt-Dieselauto? Das warf Fragen auf, die Paul erst mit Verzögerung beantwortete.

Das Private ist bekanntlich politisch – und das gilt besonders, wenn die Politikerin etwas Privates öffentlich macht. In der Lokalzeitung erklärte Paul, dass sie ihre umgebauten Postbulli Gertrud als einen von drei Gegenständen mit auf eine einsame Insel nehmen würde. machte als Erster öffentlich auf den Umstand aufmerksam, der auf den ersten Blick nicht so recht zu einer Grünen-Politikerin passen will. Die Partei hat schließlich – bis auf Winfried Kretschmann vielleicht – ein traditionell, nun ja, distanziertes Verhältnis zur Autoindustrie.

Das Bekenntnis zum Post-Oldtimer warf jedenfalls Fragen auf – und das in der heißen Phase des Landtagswahlkampfes, an dessen Ende nicht klar ist, ob es die Grünen überhaupt wieder in das Düsseldorfer Parlament schaffen werden. Wir baten Frau Paul bereits am Montagabend um die Beantwortung einiger klärender Fragen zum Sachverhalt. Am Mittwochabend bekamen wir dann schließlich eine Rückmeldung.

Bei Gertrud handelt es sich um eine Volkswagen T3 Bulli aus dem Jahr 1987, “ein absolutes Liebhaberstück”. “Ich möchte es aber nicht häufiger als für seltene Urlaubsfahrten nutzen, da es sich dabei um ein Dieselfahrzeug handelt”, erklärte Paul in einem E-Mail-Statement. “Um das Klima möglichst wenig zu belasten, nutze ich es daher nicht für allgemeine Fahrten im beruflichen oder privaten Kontext.” Ansonsten, betonte sie, nutze sie möglichst häufig den ÖPNV, das Fahrrad oder gehe zu Fuß. Manchmal aber benötige sie ein Auto, beispielsweise im Rahmen ihrer Abgeordnetentätigkeit. Hier nutzt Paul dann aber den Ford Fiesta, Gertrud bleibt dann in der Garage. Ist bei den Spritpreisen vielleicht auch günstiger.