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Grüne wollen Grünen Pfeil für Fahrradfahrer

In Leipzig gibt es den Grünen Pfeil für Fahrradfahrer bereits. (Foto: Ulrich Patzer/ADFC Sachsen)

In Leipzig gibt es den Grünen Pfeil für Fahrradfahrer bereits. (Foto: Ulrich Patzer/ADFC Sachsen).

Düsseldorf plant als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen einen Grünen Pfeil für Fahrradfahrer einzuführen. Die Bundes-Fahrradhauptstadt Münster soll nach dem Willen der hiesigen Grünen alsbald nachziehen: Ein entsprechender Ratsantrag ist bereits in Vorbereitung.

“Wir werden einen Antrag einbringen, um den Grünen Pfeil für RadfahrerInnen auf die Tagesordnung zu setzen”, sagte Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, im Gespräch mit den Wiedertäufern. Dieser Antrag sei bereits in Vorbereitung und werde “voraussichtlich” zusammen mit dem Koalitionspartner CDU gestellt.

Ein solches Projekt wäre in der nicht immer so ganz fahrradfreundlichen Fahrradstadt ein Novum: Der “Grünpfeil” wird in Münster bislang nur als Kombination für Auto- und Fahrradfahrer genutzt und das auch nur an einer Handvoll Stellen, etwa an der Ecke Asche/Mauritzstraße am Kiffe-Pavillon. Nach der bundesweiten Einführung des Grünen Pfeils, einem Relikt der DDR, waren es in Münster zeitweilig sogar neun gewesen.

Düsseldorf first, Münster second?
Woanders ist man da schon weiter: Am Mittwoch beauftragte der Verkehrsausschuss der Stadt Düsseldorf die Verwaltung einstimmig mit der Prüfung eines Pilotprojekts. Die Argumente für eine solche Regelung sind im Rheinland wie bei Carsten Peters die gleichen: “Für den Fahrradverkehr würde das eine echte Verbesserung, mehr Sicherheit und zügigeres Fahren bedeuten.” Künftig wäre es Radfahrern an ausgewählten Stellen möglich, auch dann rechts abzubiegen, wenn die für sie bestimmte Ampel rot anzeigt. Hier gilt immer: Auch mit der Leeze muss gestoppt werden und Fußgänger haben Vorfahrt.

Während sich die Verwaltung gegenüber der “Münsterschen Zeitung” skeptisch zeigte, befürworten auch Verkehrsexperten die angedachte Regelung. “Durch den Grünen-Pfeil können Abbiegeunfälle, die oft mit lebensgefährlichen Verletzungen oder gar dem Tod von Radfahrern verbunden sind, reduziert werden“, sagte etwa Timm Fuchs vom Deutschen Städte- und Gemeindebund kürzlich dem Fachmagazin “Kommunal”. Die Bundesregierung prüft derzeit eine entsprechende Regelung, wie aus einer Kleinen Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht.

Positive Erfahrungen
Die bisherigen Erfahrungen in der Praxis zeichnen ein eindeutiges Bild: So hat die Stadt München bereits 2006 ein entsprechendes Projekt gestartet. Seither habe es an der betreffenden Stelle keine Unfälle mehr gegeben, zitiert “Kommunal” unter Verweis auf die Stadtverwaltung. Ähnlich sieht es in Basel aus, wo man noch eine andere Erkenntnis gewonnen hat: Nicht alle Standorte sind für Grüne Pfeile geeignet.

Peters hat bereits mehrere Kandidaten im Kopf: Neben der besagten Ecke Asche/Mauritzzstraße könne dies beispielsweise die Kreuzung Albersloher Weg/Hawerkamp sein.