Münster

Atypische Beschäftigung in Münster über dem Landesschnitt

Mehr Männer als Frauen gehen klassischer Beschäftigung nach.

Im Jahr 2016 befanden sich in Münster 33.000 Frauen und Männer in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis. Dies entspricht einer Quote von 25,1 Prozent und liegt damit über dem landesweiten Durchschnitt von 22,7 Prozent. Dabei gehen besonders Frauen einer befristeten, geringfügigen oder einer Teilzeitbeschäftigung mit bis zu 20 Wochenstunden nach oder arbeiteten für eine Zeitarbeitsfirma. Dies teilte Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes anhand von Ergebnissen des Mikrozensus 2016 am Mittwoch mit.

Konkret lag der Anteil der Frauen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen bei 32,3 Prozent, der der Männer bei 18,3 Prozent. Im Vergleich zu den statistischen Werten von Nordrhein-Westfalen insgesamt zeigen sich interessante Abweichungen besonders bei den Männern (12,6 Prozent), während diese bei den Frauen (34,2 Prozent) nicht ganz so ausgeprägt sind. Für diese Differenz insgesamt sei der hohe anteil an teilzeitbeschäftigten Frauen verantwortlich. Über die spezielle Situation in Münster kann nur gemutmaßt werden, ein Zusammenhang mit dem hohen Studentenanteil in der Stadt scheint naheliegend, ist aber nicht belegt.

Im Jahr 2016 standen in Nordrhein-Westfalen insgesamt 5,2 Mio. Erwerbstätige im Alter von 15 bis 64 Jahren in einem Normalarbeitsverhältnis. Das entspricht zwei Dritteln (67,6 Prozent) der 7,7 Mio. Kernerwerbstätigen an Rhein und Ruhr. Bei den Männern war der Anteil der Erwerbstätigen in einem Normalarbeitsverhältnis mit 75,5 Prozent höher als bei den Frauen (58,7 Prozent). Zu den Normalarbeitnehmern gehören abhängig Beschäftigte mit einer unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit, die eine wöchentliche Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden umfasst und die direkt für den Arbeitgeber erbracht wurde.

1,75 Millionen ArbeitnehmerInnen befanden sich 2016 in atypischer Beschäftigung. Während sich die Zahl der Erwerbstätigen in Normalarbeitsverhältnissen seit 2006 um 10,5 Prozent erhöht hat, stieg die Zahl der atypisch Beschäftigten um 1,5 Prozent.

Foto: dedljiv/CC BY 2.0