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Studie: Immobilienpreise in Münster sollen weiterhin kräftig steigen

Die Immobilienpreise in Münster sollen weiter steigen.

In Münster kennen die Immobilienpreise bekanntlich nur eine Richtung: nach oben – und ein Ende ist nicht in Sicht. Zwischen 2016 und 2030 sollen die Kaufpreise inflationsbereinigt pro Jahr um 1,08 Prozent steigen. Damit spielt Münster deutschlandweit in der ersten Liga, wie aus einer neuen Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) hervorgeht.

In der Gesamtschau der 402 deutschen Kreise und Städte liegt Münster damit auf Platz 30. Das ist nicht weit entfernt von dem traditionell teuren München (Platz 21; 1,3 Prozent Wachstum p. a.), dem ebenso wie den umliegenden Landkreisen die höchsten Wertzuwächse prognostiziert werden. Ebenfalls als traditionell teuer gelten beispielsweise Hamburg und Düsseldorf (Platz 55 bzw. 59; jew. 0,9 Prozent p. a.), die sich aber hinter Münster einreihen müssen. Mit leichten Werteinbußen müssen Käufer hingegen in Essen und Dortmund rechnen.

Ttatsächlich könnten die Werte für Münster deutlich höher ausfallen als vom HWWI errechnet, denn es hat bis 2030 einen jährlichen Bevölkerungsrückgang von 0,34 Prozent für Münster angesetzt. Dieser Wert steht in einem deutlichen Widerspruch zu den Prognosen von Land und Stadt, die in dem betreffenden Zeitraum ein signifikantes Bevölkerungswachstum erwarten.

Insgesamt werden für mehr als der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte konstante bzw. steigende Immobilienpreise prognostiziert. „Besonders Großstädte und die angrenzenden Kreise dürften auch in Zukunft zu den Regionen mit relativ hoher Wertsteigerung gehören“, heißt es bei der Postbank, die die Studie „Wohnatlas 2017“ in Auftrag gegeben hatte. Die Münsterland-Kreise Borken (Platz 91, 0,31 Prozent reale Kaufpreissteigerung p. a.), Steinfurt (Platz 160; 0,28 Prozent), Warendorf (Platz 198; 0,06 Prozent p. a.) haben ebenfalls Preissteigerungen zu erwarten.

Preistreiber Inflation
Besonders zu beachten ist, dass es sich um reale Preissteigerungen handelt. Die Wertminderung durch die Inflation ist hier nicht mit einbezogen. Es wäre beispielsweise denkbar, dass die Nominalpreise – also die tatsächlich ausgewiesenen, aber nicht bereinigten Preise – in einem Jahr um zwei Prozent steigen. Wenn die Inflation in unserem Beispiel zugleich einen Prozent (ein auf lange Sicht konservativ angesetzter Wert) ausmacht, haben wir eine reale Wertsteigerung von einem Prozent.

Das HWWI hat anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und Wohnausgaben die Nachfrageentwicklung in den jeweiligen Kommunen und Landkreisen berechnet. In das HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der Nachfrage wie auch des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lasse sich nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende stehe die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2016 bis 2030.