Münster

Nichts zu feiern: Protest gegen AfD-Veranstaltung in Handorf

Rund 30 Menschen demonstrierten am Samstagabend gegen die AfD.

Die AfD hat am Samstagabend ihren “Jahresabschluss” in Handorf gefeiert – und war dabei nicht allein: Rund 30 Demonstranten protestierten gegen die Veranstaltung in einem italienischen Restaurant an der Warendorfer Straße. Dessen Wirt war augenscheinlich nicht begeistert.

“Unserer Ansicht gibt es mit der AfD nichts zu feiern”, erklärte Tobias Schulze, Pressesprecher der Kampagne “Keine Stimme der AfD”. “Genauso wenig sollten Gastwirte die politische Arbeit einer rechtsradikalen Partei wie der AfD durch die Überlassung von Räumlichkeiten unterstützen.” Die Aktivisten hatten Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung, den die Partei geheim halten wollte, recherchiert und eine Protestkundgebung unter dem Motto “Kein Raum für Rassismus” angemeldet.

Letztlich kamen zu der Gegendemonstration rund 30 Teilnehmer. Wegen der ungünstigen Situation direkt an der stark befahrenen Warendorfer Straße habe man bewusst keinen großen Aufruf gestartet, sagten die Initiatoren. Ihren Angaben zufolge stellt die Villa Rinaudo der AfD schon seit einigen Monaten regelmäßig ihre Räume für Veranstaltungen zur Verfügung. Die Kampagne hatte den Wirt des Etablissements bereits im September über seine Gäste informiert, aber keine Antwort enthalten. Mit der Kundgebung wollte die Kampagne die Forderung bekräftigen, “dass der Wirt die AfD vor die Tür setzen soll”.

Es erscheint allerdings zweifelhaft, ob dies auf fruchtbaren Boden fällt. Zwei Teilnehmer der Kundgebung gingen in die Gaststätte, um das Gespräch mit dem Gastronom zu suchen. Sie wurden laut Darstellung der Aktivisten unmittelbar des Raumes verwiesen und beschimpft. Die ebenfalls anwesende Polizei verweigerte die vom Wirt geforderte Aufnahme einer Anzeige.

Nach rund einer Stunde und zwei Redebeiträgen wurde die Veranstaltung von den Organisatoren aufgelöst.